Wie sagt ihr wo zu was?

      Wie sagt ihr wo zu was?

      Der Titel ist extra etwas verwirrend gestaltet. XD

      Ich würde gerne wissen welchen Dialekt Ihr bei Euch daheim benutzt, falls Ihr Dialekt sprecht oder welchen Dialekt Ihr versteht. ^^

      Ich komme aus Trier. Ich selbst sprech kein Trierer Platt, da meine Mutter darauf geachtet hat, dass ich Hochdeutsch lerne, was sie heute bereut, da ich das Platt zwar verstehe, aber selbst nicht sprechen kann. Und da die Dialekte aussterben, ist das natürlich schade.

      Obwohl ich über 20 Jahre in Hessen (Wiesbaden) gelebt habe, hab ich mich nie wirklich mit Hessisch anfreunden können. Ich versteh's einigermaßen, aber sprechen kann ich's nicht und hatte auch nie Ambitionen es lernen zu wollen.

      Dazu kommt Wäller, das man im Westerwald spricht, wo ich seit knapp 10 Jahren lebe. Ich versteh's einigermaßen, weil teilweise ähnliche Worte benutzt werden wie im Trierischen, kann es aber nicht sprechen. Wenn allerdings die Alten im Ort wahnsinnig schnell auf einen einschnattern, dann versteh ich keinen Ton mehr.

      Zu guter Letzt versteh ich ein bisschen Luxemburgisch, da es dem Trierischen etwas ähnlich ist (die Trierer und Luxemburger würden wahrscheinlich jetzt laut aufschreien XD) und ein bisschen Kölsch, da meine Oma väterlicherseits aus Köln war.

      Aber irgendwie hängt mein Herz an Trier. Das würde ich auch gerne können, aber ich glaube dazu ist es leider zu spät.

      Hier mal ein Gedicht auf Trierisch:

      "Om Duhmstaan sei mer romgerötscht.
      Et waor net emmer ginstig.
      De Box zeröss, de Kaap verlohr,
      De Kopp zerschonn, blutrinstig.
      Kaom eich dann haam, dao wosst eich gleich
      eich braucht kann Red' ze haalen,
      eich braucht blus guden Dag ze saon,
      de anneret soot mein Ahlen.
      Roff de Trepp
      schlich eich mich off den Ziewen.
      Doch mein Klepp
      die sein net ausgebliewen."

      Und gesprochen klingt es so:
      youtube.com/watch?v=Y2OyOcFwcmc&NR=1

      XD
      Hiho,

      ich verstehe verschiedene Dialekte ein bisschen und habe mir, zusätzlich zum eindeutig rheinischen, von einigen Dialekten einzelne Teile angewöhnt. Das liegt vor allem daran, daß meine Tante bei Augsburg lebt, wo ich früher fast jeden Sommer war, und daß meine Oma mütterlicherseits ais Mainz-Kastel kam, wo ich auch sehr oft war. Ansonsten haben wir früher auch oft Familienfreunde in der damaligen DDR (Bernburg, Dresden, Leipzig, Thürow) besucht. Da bleibt halt viel hängen ;)
      Was ich kurioserweise kein bisserl verstehe, ist das Kerpener platt. Und das, obwohl ich da aufgewachsen bin, meine Oma das nur sprach und mein Vater auch sehr oft.

      Grüßli,
      Arcon
      TrekDinner Köln
      immer am 2. Sa im Monat ab 18:30, ACR Sportcenter, Neubrücker Ring 48, 51109 Köln
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      immer am ersten Freitag/Monat ab 18:00, Treffpunkt: Gutenbergplatz

      Arcon schrieb:


      ich verstehe verschiedene Dialekte ein bisschen und habe mir, zusätzlich zum eindeutig rheinischen, von einigen Dialekten einzelne Teile angewöhnt.


      Bei einigen Dialekten geht das sehr schnell, dass man sich etwas angewöhnt, bei anderen bleibt gar nichts hängen. ^^

      Was ich kurioserweise kein bisserl verstehe, ist das Kerpener platt. Und das, obwohl ich da aufgewachsen bin, meine Oma das nur sprach und mein Vater auch sehr oft.


      Wie hast Du Dich denn dann mit Deiner Oma verständigt? XD
      Sie konnte schon hochdeutsch, hats aber nur selten gesprochen. Und wenn, dann mit unzähligen Dialektbegriffen, die ich nie verstand. Das wiederum hat sie nie verstanden.
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      Schon krass. Wobei meine eine Oma auch nie Hochdeutsch mit mit gesprochen hat (die Kölnerin) genauso wenig wie meine Großtante (Triererin). XD Zum Glück kann man fast schon sagen, somit kann ich's wenigstens verstehen. War wohl in den 70ern in, die Kids kein Platt mehr sprechen zu lassen, aus Angst es könne deren Hochdeutsch versauen.
      Ich glaube, der hauptsaechliche Grund in den 70ern war, dass die Eltern Angst hatten, dass die Kinder als Bauerntrampel abgestempelt werden, wenn sie kein Hochdeutsch koennen. (und scheinbar haben die Eltern den Kindern auch nicht zugetraut beides gleichzeitig zu lernen, Hochdeutsch und Dialekt)

      Ich bin im Muensterland mit westfaelischem Platt aufgewachsen. Alle Verwandten (Grosseltern, Tanten, Nachbarn) sprachen untereinander Platt. Nur meine Mutter hat es nie gelernt (oder aber schon ganz frueh wieder vergessen) und wir Kinder haben auch immer nur gehoert "Kind, red ordentlich!" Natuerlich haben wir alle Platt verstanden, manche Cousins haben es auch spaeter noch von den Grosseltern gelernt und in plattdeutschen Theatergruppen mitgespielt ......ich bin allerdings schon seit 1985 in Sueddeutschland und fuer mich ist "Gruess Gott" mittlerweile gaengiger als "Guten Tag". Die vielen Jahre in Baden-Wuerttemberg und Bayern haben ihre Spuren hinterlassen, es schleichen sich immer wieder entsprechende Ausdruecke ein. Ich verstehe auch viele unterschiedliche Dialekte, aber am liebsten sind mir immer noch die unterschiedlichen Versionen des Norddeutschen Platt ;)
      You ain't got the sense the good Lord promised a turkey!

      beans cnh320 schrieb:

      Ich glaube, der hauptsaechliche Grund in den 70ern war, dass die Eltern Angst hatten, dass die Kinder als Bauerntrampel abgestempelt werden, wenn sie kein Hochdeutsch koennen. (und scheinbar haben die Eltern den Kindern auch nicht zugetraut beides gleichzeitig zu lernen, Hochdeutsch und Dialekt)


      Das kann sein. Meine Mutter meinte früher immer, dass Trierer Platt ordinär klingen würde und ich es deshalb nicht lernen solle und mittlerweile sagt sie immer zu mir: "Kind, es ist so schade, dass Du kein Platt kannst"
      Ich bin gebürtig aus dem Taubertal, wo Bayern, Baden und Württemberg total eng vertreten ist.
      Aber es sind alles Franken und das hört man, obwohl jeder Ort seinen eigenen Dialekt hat, doch sehr raus.

      Ich bin auch noch so aufgewachsene, dass ich zuhause Hochdeutsch sprechen musste.
      War ich allerdings bei meinen Großeltern, habe ich automatisch einen sehr fränkischen Dialekt und diesen auch noch sehr Ortsgebunden gesprochen. Mein Großvater hatte so seine Probleme mit dem Hochdeutsch. Nachdem ich nach HN gezogen bin, musste ich immer wieder feststellen, dass mein Großvater mich nicht verstanden hat wenn ich ihn in dem hießigen Dialekt angesprochen hatte. Somit hatte ich mir das sehr schnell angewöhnt den Dialekt zu wechseln.
      Mitlerweile habe ich mein Erfahrungen mit mehreren Dialekten gesammelt: Hessisch, Bayrisch (München), Schwäbisch, Berliner Dialekt, usw....
      Aber Platt hab ich noch nie verstanden...
      Ein Fremder ist nur ein Freund, den wir noch nicht so gut kennen.
      Also...ich, aus Mitteldeutschland...genauer Sachsen-Anhalt, muß sagen, nicht jeder spricht hier dieses sächsisch, wie es gerne in den Medien dargestellt wird.
      Da der Burgenlandkreis, in dem Naumburg liegt, sehr an Thüringen grenzt, hat sich das Sächsisch etwas verdünnisiert...jedenfalls bei mir...
      Ich habe nichts gegen Dialekte, finde es manchmal nur etwas fürchterlich wenn manche versuchen einen krampfhaft zu imitieren...
      Jedem sein eigenes Mundwerk, oder?

      Kittykat73 schrieb:


      Ich habe nichts gegen Dialekte, finde es manchmal nur etwas fürchterlich wenn manche versuchen einen krampfhaft zu imitieren...
      Jedem sein eigenes Mundwerk, oder?


      Jupp, seh ich ähnlich. Es sei denn, es handelt sich um einen Komiker, wo es essentiell ist, den Dialekt zu imitieren. Wenn er es nicht kann, dann sollte er (wie Mittermaier) es vorher halt kurz ansprechen. XD

      Jane123 schrieb:


      Wie zum Beispiel: Oachkadzl - Eichhörnchen


      Haha, das sollte ich mal aussprechen... Oachkadzlschwoaf oder so. XD

      Die Hessen ärgern einen immer gerne mit Kischedischdischdischa oder Bobbekischewörschtscha, was soviel wie Küchentischtischtücher oder Puppenküchenwürstchen heißen soll. Damit sind diese kleinen Partywürstchen gemeint. XD